Drei Monate nachdem die britische Soulsängerin Amy Winehouse tot in ihrem Londoner Haus aufgefunden wurde, bestätigen nun die gerichtlichen Untersuchungen, dass übermäßiger Alkoholkonsum Grund für den Tod der 27-Jährigen war. Sie hatte 4,16 Promille im Blut.

Untersuchungsrichterin Suzanne Greenway verkündete am Mittwoch im Beisein der Eltern Mitch und Janis Winehouse, dass der plötzliche und unerwartete Tod „die nicht beabsichtigte Konsequenz von solch potenziell tödlichem“ Alkoholkonsum gewesen sei. Es handle sich dabei um die bereits vermutete „Stop and Go“-These:  Exzessives Trinken nach einer abstinenten Periode. So habe auch die 5-fache Grammy-Gewinnerin vor ihrem Tod drei Wochen lang auf Alkohol verzichtet und dann auf einmal wieder übermäßig viel getrunken. Ihr Promillewert lag fünf Mal so hoch wie die zulässige Alkoholgrenze für Autofahrer in Großbritannien.

Laut Aussagen ihrer Eltern hatte Winehouse seit längerer Zeit keine Drogen mehr genommen und sei ebenfalls auf Alkoholentzug gewesen.  Die Ergebnisse toxikologischer Tests vier Wochen nach ihrem Tod bestätigten diese Aussage: In ihrem Blut befanden sich zum Todeszeitpunkt keinerlei Spuren illegaler Substanzen. Offensichtlich hat der ohnehin geschwächte Körper der Sängerin durch den jahrelangen exzessiven Drogen- und Alkoholkonsum diesen Rückfall nicht mehr verkraftet. Ein Selbstmord kann somit aber endgültig ausgeschlossen werden, zumal die Sängerin noch am Abend ihres Todes  ihre Ärztin Christina Romete aufsuchte und ihr erklärte, dass sie sich auf ihre Zukunft freue und obwohl sie nicht wissen ob sie aufhören könne zu trinken, nicht sterben wolle.

Amy Winehouse verstarb am 23. Juli im Alter von 27 Jahren.

Die als Tochter eines Taxifahrers und einer Apothekerin am 14. September 1983 geborene Amy Jade Winehouse war eine britische Sängerin und Songwriterin. Mit ihrem älteren Bruder Alex wuchs sie in London auf und ging bereits im Alter von neun Jahren auf eine Theaterschule. Als Teenager trat sie in Londoner Clubs auf und bekam mit 18 Jahren ihren ersten Plattenvertrag. Mit ihrem Debutalbum „Frank“ erhielt sie zwei Brit-Award-Nominierungen. 2006 veröffentlichte sie das weltweit erfolgreiche Album „Back to Black“, das ihr zu Weltruhm verhalf und sich über 10 Millionen Mal verkaufte. Mit ihrer rauchigen, souligen Stimme und ihrem unverwechselbaren Look wurde sie verehrt und kopiert. Seit Jahren kämpfte Winehouse mit Suchtproblemen und Essstörungen. 2007 heiratete sie ihre große Liebe Blake Fielder-Civil, ließ sich aber zwei Jahre später wieder scheiden. 2008 erhielt sie fünf Grammy-Awards und war insgesamt sechs Mal nominiert.

Rebekka Epple